Museum-Prinzipien
Das Naturschutz-Museum hat drinnen und draußen einige inhaltlich-konzeptionelle Prinzipien, die in ihrer Kombination das Museum besonders machen und in vielfältigen Variationen hier umgesetzt werden und bei unseren Ausstellungs-Gestaltungen auch an anderen Orten relevant sind. In allem, was wir tun (Sammeln, Archivieren, Ausstellen, Forschen, Ethik), erfüllen wir die Qualitätsstandards des Deutschen Museumsbundes, dessen Mitglied wir unter vielen anderen Qualitäts-Vernetzungen wir sind. Bei uns ist Folgendes besonders:
Wir greifen verbreitete Modelle, Gedanken und Inhalte des Naturschutzes auf. Zugleich sind wir aber auch selbst gerade mit unserem großen Freigelände ein (Miniatur-)Modell, um Naturschutz anzuregen, ihn stetig weiter zu entwickeln oder zu erneuern und darüber nachzudenken.
Dabei bieten wir verschiedene Einstiege und Niveaus an: Einfach mal durch eine besondere schöne Natur laufen - sozusagen Natur(schutzergebnisse) genießen, ohne weiter inhaltlich einzusteigen. Wer aber möchte, kann sich zwanglos berühren lassen und thematisch vertiefen - wahlweise nur ein wenig, wer aber möchte und dies kann aber auch auf Profi-Niveau.
Wir informieren vielfältig und regen an und auf: mit unterschiedlichen Wissensangeboten und mit verschiedenen Perspektiven, oft fantasievoll, auch mit kleinen Überraschungen: stets überschaubar (weil klein), unaufdringlich aber persönlich, wissenschaftlich unbedingt aktuell, gerne auch mal mit Humor und stets überaus lebendig. Als würde ein Schmetterling vor einem auffliegen ...
Naturschutz wird ganz praktisch in unserem großen Freigelände (7,5 Hektar) umgesetzt und gezeigt (Freiraum). Das geschieht ganz eigen, aber wohlüberlegt mit Blick und in gezielter Ergänzung der umgebenden Landschaft: Mit Nutzungsanteilen, mit naturnaher Gestaltung (Naturgarten mit Lebensraum-Pflege) und mit einem großen Anteil neuer "Wildnis", was sachgerecht auch als 'Prozessschutz' und als Verwilderung bezeichnet werden kann. Wir skizzieren das Spektrum an Natur(schutz) und Übergängen im Kleinen - Lebensräume vernetzt. Dazu gibt es passend Kunst und Kultur. Das alles mit all den damit verbundenen Chancen, Problemen und Trends im Naturschutz, vereint und symbolisiert hier bei uns. Wahrhaft lebendig. Natur bildet.
Verschiedenheit als Chance! Wir möchten, dass bei uns ein Jeder etwas richtig Gutes für sich finden kann. Ganz wichtig aber: Nicht Allen kann und muss Alles gefallen, einiges darf polarisieren, aber ein Jeder sollte bei uns etwas ganz Besonderes für sich finden können: Kinder und Erwachsene, jung und alt, Familien und Einzelpersonen, Laien und Anfänger, aber auch Fortgeschrittene und Profis. Wir bieten Naturbildung in Vielfalt an.
Mitmachen !? Wir sind ein "Mitmach"-Museum (hands on, interaktiv). Das nicht als Zwang oder Selbstzweck, sondern als durchdachtes Angebot an vielen, aber nicht allen Stellen. Es gibt Stationen und Möglichkeiten, bei denen man aktiv werden kann. Mitdenken, Mitmachen, Mitgestalten. Mal ruhig, mal Aktion, mal spielerisch, mal ernst - einfach vielschichtig.
Meinungsvielfalt: Grundlage bei uns sind selbstverständlich laufend überprüfte wissenschaftliche fakten. Doch gerade zu deren Interpretationen gibt es viele Meinungen. Bei uns werden niemanden bestimmte Meinungen aufgezwungen, aber wir stellen einige davon dar. Fallweise positionieren wir uns, aber auch das dient der Anregung zur Bildung von freien Menschen.
Jeder Mensch ist einzigartig, jedes Objekt auch. Unsere Ansprache und Stationen sind es auf eigene Art auch. Hier gibt es keine Massenware.
Wir besitzen keine großen materiellen Werte. Ein Einbrecher wäre wohl sehr frustirert. Unsere Sammlungsgegenstände sind meist Symbole: Interessante, liebevolle oder schöne Naturalien (Kleinode aus Geologie, Paläontologie, Fauna, Flora) oder menschengemachte Gegenstände oder Modelle, die eine besondere Bedeutung haben, die Zusammenhänge und Vernetzungen illustrieren oder die Geschichte(n) erzählen. Naturschutz mit seinen Strategien und Taten wird damit gut dokumentiert.
Ein häufiger Wechsel an Angeboten und von Ausstellungseinheiten ermöglicht uns trotz geringer Ausstellungsfläche, Themen umfassend abzubilden. Nicht alles wird gleichzeitig gezeigt: Auswahl statt Überfrachtung, Dynamik statt Statik, Klasse statt Masse. Demzufolge ist ein Besuch immer anders, Wiederkommen lohnt. Zudem sind einige Ausstellungseinheiten und Angebote mobil.
Größere Gruppen sind trotz unserer Kleinheit auch willkommen. Aber die teilen wir fallweise so auf, dass genug Raum für Jeden ist. Der Museumshof ist ein ausreichend großer Treff- und Kommunikationsort. Und das große Freigelände trägt Viele. Unaufdringlichkeit und Freiheit wird gewahrt.
Kommunikation! Hier kommen wir in vielfältiger Weise der natur ganz nah, auch unserer persönlichen Natur. darüber kann man sich austauschen. Wir regen Kommunikation an. Aber manchmal ist auch ein Schweigen wunderbar. Interessante Begegnungen sind möglich: Natur-, Kultur-, Menschen- und Generationen verbindend. Willkommen Nahe der Natur - Mitten im Leben.
Gesammelt, ausgestellt und inszeniert werden besondere Naturalien, Modelle, Symbole sowie überraschende Gegenstände, die Naturschutz repräsentieren und anregen. Und draußen im wilden Steinbruch-Wald kann man Natur live ('Life') erfahren.
Wir sind im Innenbereich klein (Museolum). Das sehen wir weniger als Einschränkung, sondern als Chance: für gemütliche Überschaubarkeit, ein menschliches Maß in Vielfalt. Wir sind ein Erlebnis-Museum mit persönlicher familiärer Atmosphäre.
Wir dokumentieren weniger die Historie des Naturschutzes. Die Geschichte mag eine wichtige Rolle spielen. Im Vordergrund steht bei uns aber vor allem der aktuelle und zeitgenössische Naturschutz, seine Konzepte und die Naturwahrnehmung von uns Menschen. Dazu gehören auch die Behandlung von Naturschutzstrategien, Ethik und Naturphilosophie - mit passenden Beispielen, Symbolen und persönlichen Texten, drinnen und draußen.
Das Alles ist positiv überschaubar, dennoch vielfältig, lebendig und seriös - mit viel Spaß. Lokal, klein und doch in globaler Verbundenheit. Geht das? Seht selbst ... (Besuchen)
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